Der Quereinsteiger – Medial beliebt, doch für viele Personaler immer noch unsichtbar.

Der Quereinsteiger – Medial beliebt, doch für viele Personaler immer noch unsichtbar.


Angeblich sollten Quereinsteiger in der heutigen Zeit so gefragt sein wie nie zuvor. Warum jedoch sind Quereinsteiger bei Personalern weniger gefragt als gedacht?

Die Erkenntnis, dass Quereinsteiger weniger gefragt sind als lange Zeit vermutet, weist daraufhin, wie schwer sich viele Personaler damit tun, Quereinsteiger zuzulassen – obwohl dies heute durch den Wandel der Wirtschafts- und Geschäftsmodelle umso nötiger wäre.

Zunächst möchten wir auf die Frage eingehen, was ist ein Quereinsteiger?

Bei einem Quereinsteiger handelt es sich oft um eine Person, die für eine berufsfremde Tätigkeit ein besonderes Talent besitzt oder in Randbereichen ihres bisherigen Berufes Erfahrungen gesammelt hat. Wir unterscheiden zwischen einem freiwilligen und einem unfreiwilligen Quereinsteiger. Also denjenigem, der einerseits freiwillig einen neuen Beruf wählen möchte, und denjenigem, der durch Kündigung oder sonstige betriebliche Veränderung gezwungen ist, eine neue Perspektive zu suchen.

Quereinsteiger - Welcher ist interessant für Unternehmen?

Unternehmen können prinzipiell jeden Quereinsteiger einstellen – unabhängig von seiner Qualifikation und von ihrem Kerngeschäft. Oft geschieht dies gezielt, um ergänzendes und bereicherndes Know-how ins Unternehmen zu holen. Ein Beispiel hierfür ist der erfolgreiche Sales-Profi aus dem Großhandel, der seine Kenntnisse und Fähigkeiten in Sachen Werbung, Akquisition und Kundenpflege als Quereinsteiger in ein Industrieunternehmen einbringt. Dieser clevere Schachzug wäre in diesem Beispiel, ein Gewinn für beide Seiten.

Für jeden Quereinsteiger gilt: Wer sich neu orientieren möchte, sollte sich bei allen Träumereien realistische Ziele stecken. Natürlich ist nicht alles möglich. Berufe wie Richter oder Arzt lassen sich nicht mal eben so erlernen. Deshalb ist es wichtig, realistische Vorstellungen vom neuen Berufsfeld zu haben. Statt Arzt zu werden, kann man beispielsweise eine Ausbildung zum Krankenpfleger oder Rettungssanitäter in Erwägung ziehen.

Was haben klassische Arbeitnehmer, was Quereinsteiger nicht haben?

Wovon ziehen Unternehmen Vorteile, wenn sie Quereinsteiger einstellen? Tatsächlich nennen Betriebe vermeintlich fehlende Qualifikation beim Engagement von Personen, die nicht zum geforderten Anforderungsprofil passen, als häufigsten Hinderungsgrund im Einstellungsprozess. Einerseits kann man das verstehen, denn im HR-Bereich ist Risiko ein rotes Tuch. Andererseits ist ein gewisses Maß an Risikobereitschaft, wie auch bei anderen persönlichen Beziehungen oft viel wert – so auch im Arbeitsverhältnis. Daher ist es sehr ratsam, in der Kompetenz-Analyse des unternehmerischen Mehrwerts bei Quereinsteigern genauso objektiv zu werten wie bei den klassischen, fachlich passenden Bewerbern.

Fazit:

Als Unternehmen in einer globalisierten und digitalen Welt im Jahr 2019, sollte man sich klar machen, dass es sich mit dem richtigen Quereinsteiger für beide Seiten um eine Riesenchance handelt. Für das Unternehmen, weil kreatives Potenzial zu einem adäquaten Preis eingekauft wird und es dieses entwickeln kann. Und für den Quereinsteiger, weil er sich einbringen, entwickeln und so einen Mehrwert für sich, aber auch das Unternehmen schaffen kann.